Eigentlich hatte ich die ganz normale Entwicklung eines Ingenieurs: mit Bauklötzern spielen, den Wecker auseinander nehmen, das Kofferradio auch. Die Bauklötzer stammten aus der Tischlerwerkstatt meines Vaters, in der ich auch mit den Maschinen aufgewachsen bin.
Es verstand sich von selbst, dass für mich als Verfahrenschemiker meine Küche eher ein Koch-Labor war und bis zum heutigen Tag ist. Da kamen dann Kreationen heraus wie Anisbouletten oder Weinrautelikör.
In meiner Ingenieur-Laufbahn machte ich immer wieder die Erfahrung, dass alles klappte, womit ich mich beschäftigte.
Bei meinen Geschäftspartnern gab es manchmal Irritationen, weil ich jede Aufgabe für lösbar hielt. – Wenn wir das Thema dann auf ganz natürliche und auch durchaus einfache Weise gelöst hatten, zerstreuten sich alle Bedenken.
Ich nahm beispielsweise einen Auftrag zur Entwicklung von Surfanzügen und eines neuartigen Neopren-Materials dafür an. Freunde warnten mich davor, denn das Unternehmen versuchte das schon seit längerer Zeit vergeblich. – Nach der Entwicklung des Verfahrens und dem Aufbau der Fertigungsanlagen stellten wir den einzigen DDR-Surfanzug her. Nachzulesen unter Patent-Nr. DD-0250499A1.
Nachdenklich wurde ich zum ersten Mal, als mir bei der Entwicklung neuer Wirkprinzipien für Automobil-Airbags niemand im Konzern mehr folgen konnte. Im Bereich der Hochgeschwindigkeitsmechanik war ich weit über die bekannte Erfahrungswelt hinausgegangen. Nachdem ich die grundsätzliche Methodologie der Entwicklung von Airbagmodulen erarbeitet hatte, wurde mir klar, dass es technische Intuition war, die mich zuverlässig zu diesen Lösungen führte.
Oft aber waren es auch ganz gewöhnliche, eigentlich für jeden sichtbare Fehlerursachen, die meine Analyse hervorbrachte. Zum Beispiel Mikrospäne, die bei der Montage von Zierleisten in der Automobilfertigung Kratzer verursachten. Durch eine Absaugung und die Modifizierung der Reinigungsarbeiten war die Abhilfe schnell geklärt.
Wieder einmal kam es darauf an, für das Mögliche ebenso wie für das Unmögliche offen zu sein, aber auch für das belanglos Erscheinende.
Was aber ist diese Intuition, die auf umfangreiches Wissen und Erfahrungen der Spezialisten noch den ultimativen Kick draufsetzt?
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